Wir leben heute in einer Zeit, die allen alles verspricht. Das stimmt auch, alles ist möglich für jeden. In dieser Hinsicht waren die Zeiten nie besser.
Dennoch scheinen so manche es zu verwechslen mit der Haltung: „Ich halte mir immer alles offen“ und wundern sich, dass sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt in einer Situtaion befinden, indem sie nicht mehr selbst bestimmen, sonder bestimmt werden.
Gerade die Ereignisse der letzen Wochen ( Nizza, Würzburg, München) haben gezeigt, wie schnell sich etwas ändern kann.
Das sollte dazu annimieren, keine Entscheidung aufzuschieben.
Aber warum tun wir uns oft zu schwer mit Entscheidungen? Warum handeln wir so oft anders, obwohl wir es besser wissen?
Nun dazu sei ein Exkurs in die Funktionsweise unseres Gehirns erlaubt. Die Forschung hat herausgefunden, dass Entscheidungen zu treffen für unser Gehirn ein extrem aufwendiger Prozess ist. Da werden viele Ressourcen gebunden und Energie verbraucht. Wie aber alles in unserem Universum, so strebt auch unser Gehirn an, möglichst wenig Energie aufwenden zu müssen.
Das bedeutet, haben wir mal eine Entscheidung getroffen, wie zum Beispiel welche Nuss-Nougat-Creme mag ich besonders gerne, dann geht es beim nächsten Einkauf ganz einfach, wir greifen in das Regal mit dem Produkt, was in unserem Gehirn als „fein“ abgespeichert ist. Hier läuft die Kaufentscheidung auf der Autobahn und auf Autopilot. Sollten wir aus irgendeinem Grunde uns die Frage stellen, ob diese Nuss-Nougat-Creme nun wirklich noch die ist, die wir am allerliebsten mögen, oder ob die noch mit anderen Werten zu vereinbaren ist, dann beginnt ein neuer Entscheidungsprozess und der kostet Energie.
Also immer, wenn das Gehirn dies vermeiden kann, greift es auf die Autobahnfunktion zurück.
Die gute Nachricht dabei ist, wir können das selber entscheiden, ob wir so verfahren wollen oder nicht.
Dazu braucht es am Anfang eine ENTSCHEIDUNG, wie wir leben wollen. Sprich ob wir selbstbestimmt unser Leben gestalten wollen, oder ob wir uns vom Schwarm treiben lassen und dann mal schauen wo er uns hin trägt?
Dabei ist zu beachten, dass ein JA zu etwas automatisch ein NEIN zu etwas anderem bedeutet. Denn wenn ich mich dafür entscheide heute die weisse Bluse zu tragen, dann heisst das automatisch NEIN für die blaue usw.
Die positive Kehrseite dieser Entscheidung ist, sie verschafft Freiheit. Denn in dem Moment, wo ich mich für die weisse Bluse entschieden habe, ist die blaue aus meinem Kopf. Ich brauche keinerlei Energie mehr aufzuwenden und auch keinen Augenblick mehr an die blaue zu denken. Somit habe ich Kapazitäten für andere Dinge geschaffen.
Damit wird auch klar, das eine „Aufschieberitis“ der Ausdruck von Unentschlossenheit ist. Solange also noch eine nicht abgeschlossenen Entscheidung in meinem System wandert, solange will sie mit Energie versorgt sein und so lange bindet Sie Kapazitäten. Denn sie meldet sich von Zeit zu Zeit und veranlasst uns sich mit ihr zu beschäftigen.
Ist eine Entscheidung getroffen wird Energie und Kapazität für andere wichtigere Dinge frei gesetzt bzw. für die nächsten Schritte.
Wir haben also selber die Wahl. Die allererste Entscheidung sollte demnach die sein, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Wenn wir dies getan haben, fallen vielen Dinge schon von alleine weg und die wirklich wichtigen Fragen bleiben übrig. Da wir dann aber keine „Scheinfragen“ mehr zu bearbeiten haben, können wir uns ganz und gar auf die entscheidenden konzentrieren und haben in ausreichender Fülle die Energie dazu.